San Antonio Prison Partyknast in Venezuela

Drogen, Sex und Poolparty – Ein Knast wie aus dem Reisekatalog

Freiheitsentzug und Gefängnis sind eine Horrorvorstellung für viele Menschen. Für die meisten Gefängnisse rund um den Erdball trifft das auch ausnahmslos zu. Einige sind schlimmer andere weniger, eines haben Sie jedoch gemeinsam: Niemand ist gerne dort. Nicht so im Knast auf der venezolanischen Insel Isla Margarita. Dort wollen die meisten Insassen gar nicht mehr hinaus!

Ein Gefängnis wie aus dem Reisekatalog

Kinder spielen im Swimming Pool San Antonio Gefängnis
Kinder spielen im Gefängnispool

Das venezolanische Gefängnis San Antonio liegt auf der Isla Margarita, welche der Küste Venezuelas vorgelagert ist. Es ist wohl weltweit das einzige Gefängnis in dem es den Gefangenen augenscheinlich besser geht als draußen! Das ursprünglich für 550 Insassen, im Jahre 1984 errichtete Gefängnis, beherbergt heute über 2000 Gefangene. Und keiner dieser Knastbrüder fühlt sich in diesem Knast so richtig unwohl.

In vielen Medien wurde bereits berichtet, dass im Gefängnis weibliche Besucherinnen und Familien der Gefangen ein- und ausgehen. Doch nicht genug neben einem großen Swimming-Pool ist vor allem eines unter den Insassen beliebt: Schwere Bewaffnung! Wie es wirklich hinter den Mauern von San Antonio aussieht, und welche Einschränkungen die Gefangen überhaupt haben, stellen wir euch hier genauer vor. Folge uns hinter die Mauern des „Partyknasts“…

Swimming Pool, Party und Prostituierte – Ein Tag im San Antonio Gefängnis

Die Annehmlichkeiten auf einen Blick:

  • Prostituierte
  • Drogen, Alkohol
  • 1 Diskothek
  • 1 Basketballplatz
  • Basketball Teams
  • 1 Baseball Platz
  • Baseball-Teams
  • 1 Boxring
  • 1 riesiger Swimming Pool
  • Unbegrenzter Besuch
  • Mehrere Billardtische
  • Tägliche Feiern
  • Wöchentliche Hahnenkämpfe
  • Gute Nahrungsmittel wie Muscheln und Seafood
  • Grillstationen
  • Läden, Frisörsalons

Warum das San Antonio Prison als Partyknast bezeichnet wird, wird bereits auf den ersten Blick deutlich. Denn es erfreuen sich eigentlich alle Insassen an einer sehr guten Ausstattung. Dazu gehören neben komfortablen Betten auch Kühlschränke und sogar Billardtische. Viele Bewohner der Anlage wohnen in eigenen Häusern und insgesamt erinnert das Gefängnis eher an eine Siedlung als an ein Zuchthaus.

Ein weiteres Merkmal, welches das Leben im Gefängnis so angenehm macht, ist die Tatsache, dass Besuch quasi nach Belieben ein- und ausgehen kann. Tagsüber kommen in der Regel die Familien der Gefangenen um eine gute gute Zeit im Gefängnis zu verbringen! Klingt absurd ist aber wirklich so. Neben Hahnenkämpfen, Sportereignissen und Tanzveranstaltungen sind es vor allem die großen Swimming-Pools, welche unter den Kindern der Verbrecher sehr beliebt sind.

Inhaftierte ohne Familie geben sich hingegen großen Saufgelagen und Drogenexzessen hin. Auch Besuch von Prostituierten und Stripperinnen ist im Gefängnis nicht untersagt und im Endeffekt erinnert alles jeden Tag an eine riesengroße Party.

Obwohl die Insassen mit schweren Waffen ausgerüstet sind, so bleibt es im Gefängnis auf der Isla Margarita jedoch friedlich. Warum? Dazu weiter unten mehr…

Einmal wilde Salsa-Rhythmen bitte – Der Knast-Nachtclub öffnet seine Pforten

Also ob das noch nicht genug Annehmlichkeiten wären, hat auf der Isla de Magarita nun auch ein Nachtclub eröffnet. Dies berichten mehrere venezolanische Medien. Der liebevoll getaufte „Yacht Club“ soll von Freunden und Verwandten der Häftlinge des Gefängnisses besucht worden sein. Der Tanztempel bietet eine professionelle Sound- und Lichtanlage, sowie freien Eintritt und den Auftritt von Stripperinnen, den „bösen Mädchen“, wie diese in den Einladungsschreiben der Eröffnungsfeier bezeichnet wurden. Zusätzlich legen im Nachtclub bis zu 3 DJs auf und sorgen für die richtige Stimmung. Voll und ganz ein Club, den so manche Großstadt nicht zu bieten hat.

Bitte nicht ausbrechen! Die wenigen Einschränkungen der Gefangenen

Bewaffneter Insasse im San Antonio
Bewaffneter Insasse im San Antonio

Obwohl beinahe alle Insassen zum Teil auch mit schwersten Waffen ausgerüstet sind, so unternehmen diese keinerlei Versuche die Anstalt zu verlassen. Im Knast ist schlichtweg alles erlaubt, nur eines nicht – Freigang. Es scheint im San Antonio Gefängnis eine Art ungeschriebenes Gesetz unter den Gefangen zu sein, auf Ausbruchsversuche zu verzichten und so im Gegenzug das mehr als angenehme Leben mit Vollpension genießen zu können.

Einige der Bewohner im Gefängnis sollen sogar schon ihre Strafe abgesessen haben und wollen die Anlage partout nicht verlassen. Andere wiederum sollen sogar absichtlich Straftaten begangen haben um ins Knast-Paradies eingeliefert zu werden. Für uns im Endeffekt sogar ein wenig nachvollziehbar!

Wie konnte es so weit kommen

Der Hase ist allgegenwärtig im Isla Margarita Gefängis Venezuela
Der Hase ist allgegenwärtig und Zeichen des Anführers

Einige behaupten der mächtige Drogenboss und Anführer des Gefängnisses El Conejo (der Hase) hätte ein Techtelmechtel mit der Justizministerin, welche auch öfters zu Besuch im Gefängnis gewesen sein soll. Selfies und Bilder aus den privaten Gemächern des Drogenbosses belegen dies sogar!

Im Endeffekt hat er das Sagen in der Haftanstalt und regiert über seine Untertanen. Wer demzufolge auf den Big Boss (Hermano) hört und seine Regeln und Gesetze befolgt, kann ungehindert an Drogen- und Sexparties sowie Saufgelagen teilnehmen. Laut einem britischem Gefangen, der wegen Drogenschmuggels sitzt: „Der beste Knast der Welt!“ – und er muss es wissen, da er nach eigenen Angaben schon in etlichen einsaß 🙂

 

Bildquelle: Aufnahmen aus dem Dokumentarfilm der New York Times